Letzter Einsatz

15.04.2024 - 19:35 Uhr
H1: Baum auf Fahrbahn
Schafstallweg, Nienhagen

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Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Wathlingen

Nienhagen. Die Freiwillige Feuerwehr der Samtgemeinde Wathlingen führte am Samstag, den 15. November, eine Einsatzübung auf der Kreisstraße 58, in Höhe der neuen Bundesstraße 3, durch. Vor Ort ist ein Linienbus mit ca. 60 Personen verunfallt. Die Hauptaufgabe für die freiwilligen Feuerwehrleute bestand darin, Zugänge zu den Businsassen mit hydraulischen Rettungsgeräten zu schaffen, sowie die Verletzten zu retten. Weiter sollte die Zusammenarbeit mit weiteren Fachdiensten geübt und verbessert werden.

Diese Übung wurde in den folgenden drei Teilen durchgeführt:

Teil 1: Die Ortsfeuerwehr Großmoor wurde um 13.32 Uhr zu einer technischen Hilfeleistung zum Bahnübergang an der Hauptstraße in Großmoor alarmiert. Hier wurde angenommen, dass eine Regio-Bahn mit einem Pkw kollidiert ist und daraufhin von den Gleisen gesprungen ist. Es wurde keine Personen verletzt. Die Großmoorer Feuerwehrleute banden ausgelaufene Betriebsstoffe und halfen den Passagieren beim Verlassen der Bahn. Die Bahnreisenden wurden mit einem Schienenersatzverkehr mit Linienbussen weitergefahren.

Teil 2: Die Ortsfeuerwehr Nienhagen wurde um 13.42 Uhr zu einer unklaren Feuermeldung an der Kreisstraße 57  Richtung Altencelle / Burg alarmiert. Wegen der ungenauen Ortsangabe wurde die Ortsfeuerwehr Altencelle der Stadtfeuerwehr Celle ebenfalls hinzualarmiert. An der Einsatzstelle wurde ein Flächenbrand von ca. 1000 m² Größe angenommen. Die beiden Ortsfeuerwehren löschten das Feuer mit 6 C- und 3 B-Rohren, sowie einem Dachmonitor von einem Tanklöschfahrzeug.

Teil 3 (Hauptübung): Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Holger Schmidt ist auf dem Weg zur Feuermeldung zwischen Nienhagen und Burg. Auf der Kreisstraße 58 kommt er auf einen verunglückten Linienbus des Schienenersatzverkehrs zu.

Der Bus ist mit einem Lkw der Baustelle kollidiert und auf die Seite gestürzt. Nach der ersten Lageerkundung und Meldung wurden die Ortsfeuerwehren Adelheidsdorf und Wathlingen durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises Celle um 13.58 Uhr alarmiert. Weiter wurden die Ortsfeuerwehren Großmoor, Nienhagen und Altencelle nach Beendigung ihrer Arbeiten an den vorherigen Einsatzstellen zum Unglücksort abgerufen. Der Rettungsdienst, der Technische Leiter „Rettungsdienst“, der Leitende Notarzt, die Schnell-Einsatz-Gruppe „Sofort-Rettung“ des Deutschen Roten Kreuzes, der Einsatzleitwagen der Stadt Celle, der Einsatzleitwagen aus Langlingen, sowie ein 60-Tonnen Kran mit einem Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Technische Hilfeleistung / Rettung“ der Berufsfeuerwehr Hannover wurden zusätzlich nachgefordert. Weiter waren die Bundes- sowie Landespolizei und die Landesfeuerwehrschule Celle in das Übungsszenario eingebunden. Die Feuerwehr hatte die Aufgaben der Menschenrettung mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten, den Transport der Verletzten zur Verletztenablage, den Aufbau einer Wasserversorgung und eines Löschangriffes, die Suche von weiteren verletzten Personen im angrenzenden Waldstück, sowie die Bildung einer gemeinsamen Einsatzleitung mit Einbindung der verschiedenen Fachdienste sowie der Polizei zu bewältigen.

Diese Übung wurde durch den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Holger Schmidt ausgearbeitet und organisiert, als Gesamteinsatzleiter war der Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Wathlingen, Jürgen-Heinrich Mohwinkel, tätig.

Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Grube war als Beobachter vor Ort und von der gezeigten Leistung aller eingesetzten Einsatzkräfte beeindruckt. „Es gibt aber auch immer bei solchen Übungen einige Kleinigkeiten, die verbessert werden müssen. Aber dafür werden ja diese Einsatzübungen durchgeführt“, so Wolfgang Grube weiter. Der Kreisbrandmeister Gerd Bakeberg mit seinen beiden Stellvertretern Walter Strothmann und Dirk Heindorff, Vertreter des Landkreises Celle, Mitglieder des Rates der Samtgemeinde Wathlingen, Beamte der Landes- und Bundespolizei, sowie zahlreiche Vertreter der örtlichen und überörtlichen Presse waren ebenfalls als Übungsbeobachter an der Einsatzstelle und vom Ausmaß des Übungsgeschehen begeistert.

An dieser Übung waren 243 Personen beteiligt, die nach Beendigung der Arbeiten im Feuerwehrhaus Nienhagen eine kleine Nachbesprechung durchführten und anschließend gemeinsam gegessen haben. Die Verpflegung wurde durch das Deutsche Rote Kreuz mit Erbsensuppe sichergestellt.

Diese Übung konnte nur mit der Unterstützung der Fa. Schwiening aus der Wedemark in diesem Umfang durchgeführt werden. Die Mitarbeiter des Abschleppunternehmens schleppten den Übungsbus von der Fa. CeBus aus Celle zum Übungsplatz und brachten ihn auch wieder zurück. Weiter geht ein Dank an die Fa. CeBus für die zur Verfügung Stellung des Busses und an alle Übungshelfer und Vorbereiter.

Eine Übung mit einer Anzahl von so vielen Verletzten wurde im November 2001 im Bereich der Samtgemeinde Wathlingen in Dasselsbruch zum letzten Mal durchgeführt. Damals wurde ein Flugzeugabsturz einer Bundeswehrmaschine auf einem Acker angenommen und über 60 Verletzte mussten damals von den Feuerwehrleuten gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden.

Text und Fotos: Olaf Rebmann, GemPW

 

Foto1: Mit hydraulischen Rettungsgeräten und Trennschleifern wurden Rettungsöffnungen zum Linienbus geschaffen, um die Verletzten zu retten.

 

Foto2: Eine große Aufgabe für die Feuerwehren war die Einrichtung einer gemeinsamen Einsatzleitung mit Einbeziehung aller Fachdienste. Hier ist die ausführliche Lagekarte im Einsatzleitwagen der Stadtfeuerwehr Celle zu sehen.

 

Foto3: Um alle Opfer unter dem Bus befreien zu können, sowie das verunfallte Fahrzeug abschleppen zu können, wurde mit einem 60-tonnen Kran der Berufsfeuerwehr Hannover der Bus aufgerichtet und auf die Fahrbahn gestellt.

 

Foto4: Trotz dass es sich nur um eine Einsatzübung handelte, war das Medieninteresse riesengroß. Hier filmt ein Kameramann in den Übungsbus, um die Rettung der Verletzten zu dokumentieren.

 

Foto5: Fa. Schwiening aus der Wedemark schleppte den Linienbus für die Übung ab. Ohne die Firma wäre die Durchführung dieses Szenarios nicht möglich gewesen.

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